Kreislauf nach dem Gebrauch von Kleidung
Die zweite Säule der Regionalen Kreislaufwirtschaft des Fachverbands Hanftextilien zielt darauf ab, Hanfkleidung nach dem Gebrauch umweltfreundlich und ressourcenschonend in regionale Stoffkreisläufe zu integrieren. Damit soll die Lebensdauer von Hanftextilien maximiert und Abfall vermieden werden. Diese Säule umfasst mehrere Stufen und Methoden, um Hanfkleidung möglichst lange im Umlauf zu halten und ihre Bestandteile nach dem Ende ihres Lebenszyklus nachhaltig zu nutzen.
Diese zweite Säule der Regionalen Kreislaufwirtschaft des Fachverbands Hanftextilien stellt sicher, dass Hanfkleidung auch nach dem Tragen in umweltschonende Prozesse eingebunden wird. Durch Secondhand-Nutzung, Kompostierung, Pyrolyse und Recycling wird der Lebenszyklus der Textilien verlängert, Abfall reduziert und die Region mit nachhaltigen Rohstoffen versorgt. Dies fördert eine zirkuläre Wirtschaft und verringert die negativen Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt.
1. Secondhand-Nutzung: Verlängerung der Lebensdauer
Durch den Aufbau eines regionalen Secondhand-Markts für Hanfkleidung wird sichergestellt, dass getragene Kleidungsstücke weiterhin genutzt werden können. Verbraucher können gebrauchte Hanftextilien in Secondhand-Läden oder auf regionalen Online-Plattformen weiterverkaufen oder tauschen. Dadurch bleibt die Kleidung länger im Kreislauf, was die Nachfrage nach neuer Produktion reduziert und Wegwerfmode entgegenwirkt.
Zusätzlich können spezialisierte regionale Reparaturzentren für Hanftextilien gefördert werden, um die Nutzungsdauer durch einfache Reparaturen zu verlängern.
2. Kompostierung biologisch abbaubarer Hanftextilien
Da Hanf ein natürliches und biologisch abbaubares Material ist, können abgenutzte oder nicht mehr tragbare Hanftextilien in den Kompostierungsprozess integriert werden. Sofern keine synthetischen Fasern oder chemischen Behandlungen verwendet wurden, können die Kleidungsstücke als nährstoffreicher Kompost in die regionale Landwirtschaft zurückgeführt werden. Diese Praxis unterstützt die Regeneration von Böden und schließt den Nährstoffkreislauf auf natürlicher Weise.
3. Pyrolyse: Umwandlung von Hanftextilien in Biokohle
Hanftextilien, die nicht mehr weiterverwendet oder kompostiert werden können, werden im Pyrolyse-Verfahren in Biokohle umgewandelt. Dieses Verfahren erfolgt unter Sauerstoffausschluss und hohen Temperaturen, wodurch eine kohlenstoffreiche Biokohle entsteht, die als Felddünger in der Landwirtschaft verwendet werden kann. Dies verbessert die Bodenqualität, speichert Kohlenstoff und trägt zur langfristigen CO₂-Bindung bei.
Die Biokohle kann die Bodenfruchtbarkeit verbessern, den Wasserhaushalt stabilisieren und dabei helfen, den Einsatz synthetischer Dünger zu reduzieren. Zudem trägt die Pyrolyse zur Reduzierung von Textilabfällen bei, indem abgenutzte Hanfkleidung wiederverwertet wird.
4. Regionale Recycling-Netzwerke
Um die Hanftextilien effizient und umweltschonend in den Kreislauf zurückzuführen, wird ein regionales Netzwerk für das Sammeln, Sortieren und Wiederaufbereiten von Hanftextilien aufgebaut. Dieses Netzwerk umfasst Secondhand-Geschäfte, Recycling-Stationen, Kompostierungsanlagen und Pyrolyse-Einrichtungen, die eng zusammenarbeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass Hanftextilien möglichst vollständig und nachhaltig wiederverwertet oder weiterverarbeitet werden.