Für faire Wettbewerbsregeln in einer nachhaltigen Wirtschaft
Ein funktionierender Wettbewerb ist die Grundlage für Innovation, Umweltverantwortung und Vielfalt – auch im Textilsektor. Gerade für zukunftsfähige Werkstoffe wie Hanf ist ein fairer Marktzugang entscheidend. Er sorgt dafür, dass nachhaltige Alternativen zu konventionellen Produkten nicht durch Marktverzerrung, Überregulierung oder ungleiche Rahmenbedingungen benachteiligt werden.
Der Fachverband Hanftextilien setzt sich für einen freien, transparenten und ökologisch orientierten Wettbewerb ein – und für eine Wirtschaftsordnung, die ressourcenschonende Produkte wie Hanftextilien als selbstverständlichen Teil der Industriepolitik begreift.
Wettbewerb braucht kluge Regeln – nicht zusätzliche Hürden
Nachhaltige Unternehmen müssen sich im Wettbewerb behaupten können – auch gegen große Marktakteure mit globalen Lieferketten und geringer Umwelttransparenz. Dafür braucht es moderne, effektive Wettbewerbsregeln, die kartellwidriges Verhalten konsequent sanktionieren, Innovation fördern und Spielräume für grüne Transformation offenhalten.
Maßnahmen wie funktionierende Compliance-Systeme und transparente Kontrollmechanismen sind dabei hilfreich – sie sollten jedoch nicht zu zusätzlicher Bürokratie führen, sondern echte Präventionswirkung entfalten.
Kooperationen für Nachhaltigkeit ermöglichen
Der Wandel hin zu klimafreundlichen, ressourcenschonenden Produktionsweisen gelingt nicht im Alleingang. Gerade kleinere Unternehmen und Start-ups im Bereich Naturfasern sind auf Kooperationen angewiesen – in Forschung, Entwicklung, Logistik oder Produktion.
Kartellrecht darf solche Kooperationen nicht behindern, wenn sie der Entwicklung übergesetzlicher Nachhaltigkeitsziele dienen – etwa der CO₂-Reduktion oder der Förderung regionaler Lieferketten. Der Fachverband Hanftextilien setzt sich deshalb für einen differenzierten Umgang mit Kooperationen ein, die zur grünen Transformation beitragen.
Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen wie „grüne Experimentierräume“ (Regulatory Sandboxes) können zusätzlich helfen, neue nachhaltige Konzepte marktfähig zu machen.
Nachhaltigkeit und fairer Wettbewerb im öffentlichen Raum
Immer mehr Kommunen setzen wieder auf eigene Versorgungsstrukturen. Das kann für Anbieter ökologischer Textilien problematisch werden – wenn öffentliche Anbieter gegenüber privaten Wettbewerbern bevorteilt agieren, etwa in der Beschaffung oder Vergabe.
Der Fachverband fordert, auch im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge fairen Wettbewerb sicherzustellen – insbesondere bei der Beschaffung nachhaltiger Textilprodukte. Der öffentliche Sektor sollte hier eine Vorbildfunktion einnehmen und ökologisch wie sozial verantwortliche Anbieter bevorzugt einbinden.
Öffentliche Förderungen gezielt einsetzen
Um nachhaltige Innovationen zu ermöglichen, können gezielte Beihilfen sinnvoll sein – etwa für regionale Textilnetzwerke, CO₂-neutrale Produktionsanlagen oder agrarische Umstellungsprozesse im Faserhanfanbau. Diese Förderungen sollten zielgerichtet, transparent und wettbewerbsneutral eingesetzt werden.
Ziel muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zu stärken – nicht künstlich zu verzerren. Eine klare Beihilfendisziplin und eine effektive EU-Kontrolle bleiben dafür essenziell.
Ein fairer Wettbewerb schützt Innovation, Umwelt und Vielfalt – auch in der Textilwirtschaft. Der Fachverband Hanftextilien steht für Marktregeln, die Nachhaltigkeit belohnen statt behindern.