Fachverband Hanftextilien e.V.

News Grafik zur Stellungnahme des Verein Hanf in der Landwirtschaft und Textilökonomie zum Cannabis Gesetz 2023 CanG

Stellungnahme des Vereins zum Cannabis Gesetzes Entwurf CanG 2023

Stellungnahme des Vereins „Hanf in der Landwirtschaft und Textilökonomie“ zum Cannabis Gesetz Entwurf mit Stand 5.7.2023. Übersendet 23.7.’23.

Hier erhalten Sie die PDF Version der Stellungnahme.

Nach unserer Meinung sollte 7 Abs b) wie folgt geändert werden:

b) deren Gehalt an THC 0,3 Prozent nicht übersteigt und die nach ihren biologischen Eigenschaften in den weiteren Entwicklungsstadien regelmäßig einen THC-Gehalt von 1 Prozent nicht übersteigen.

Begründung: Die 1 Prozent Grenze im weiteren Entwicklungsstadien verhilft Landwirten und Produzenten zu mehr Rechtssicherheit. Es besteht eine Rechtsunsicherheit dahingehend, dass unter natürlichen Bedingungen auch Industriehanf mehr als 0,3% bilden kann. Ein THC-Wert von über 0,3% und unter 1% ist aber in der industriellen Nutzung nicht ausschlaggebend.

Die Lebensmittelgrenzwerte müssen für einen sicheren Konsum eingehalten werden. Diese beziehen sich aber nur auf das Endprodukt, nicht auf den Rohstoff.
Bei einer industriellen Verwendung von Hanf als Baustoff oder Textil wird der holzige Kern und die Bastfasern der Pflanze genutzt und nicht die Blüte mit den zu regulierenden Wirkstoffen.

Durch die weitere Verarbeitung der Pflanze gibt es keine Rückstände von zu regulierenden Wirkstoffen.

Wir beziehen uns auf diesen Teil des Entwurfs:

Kapitel 1 §1 Begriffsbestimmung

Seite 7; 7. Industriehanf: Cannabispflanzen und Teile der Cannabispflanzen,

a) die aus dem Anbau in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union mit zertifiziertem Saatgut von Hanfsorten stammen, die am 15. März des Anbaujahres im Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten aufgeführt sind und die nach Artikel 17 der Richtlinie 2002/53/EG des Rates vom 13. Juni 2002 über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten (ABl. L 193 vom 20.7.2002, S. 1), die durch die Verordnung (EG) Nr. 1829/2003 (ABl. L 268 vom 18.10.2003, S. 1) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung durch die Europäische Kommission im Amtsblatt der Europäischen Union, Reihe C veröffentlicht sind,

b) deren Gehalt an THC 0,3 Prozent nicht übersteigt und die nach ihren biologischen Eigenschaften in den weiteren Entwicklungsstadien regelmäßig einen THC-Gehalt von 0,3 Prozent nicht übersteigen oder

c) die als Schutzstreifen bei der Rübenzüchtung gepflanzt und vor der Blüte vernichtet werden;

Eine Legalisierung von Cannabis hätte potenziell erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Textilindustrie. Hier sind einige mögliche Veränderungen:

Anbau
1. Vielfältige Anbaumöglichkeiten: Mit der Legalisierung könnten Landwirte in der Lage sein, Cannabis als alternative Anbaupflanze anzubauen. Das eröffnet neue Einkommensmöglichkeiten und Diversifizierungsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe. Grund: Die Legalisierung von Hanf für eine vielfältige Anbaumöglichkeit bietet Landwirten neue Möglichkeiten und Ertragsquellen. Hier sind einige Gründe, warum Nutzhanf als alternative Anbaufläche betrachtet wird:
• Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten: Hanf kann in verschiedenen Industriezweigen verwendet werden, wie zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, der Textilindustrie, der Baumaterialienindustrie und im Gesundheitswesen. Die Legalisierung eröffnet somit den Landwirten neue Märkte und Verkaufsmöglichkeiten.
• Nachhaltiger Anbau: Hanf benötigt im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen weniger Wasser und Pestizide. Er kann auch auf weniger fruchtbaren Böden angebaut werden, was weniger intensiven Landwirtschaftspraktiken zugutekommt. Durch den Anbau von Nutzhanf können Landwirte somit ihre Produktionspraktiken nachhaltiger gestalten.
• Diversifizierung der Ernte: Die Möglichkeit, Hanf anzubauen, ermöglicht es Landwirten, ihre Ernte zu diversifizieren. Dadurch werden sie weniger abhängig von nur einer Pflanze oder Erntemethode. Dies hilft, das Einkommensrisiko zu reduzieren und die wirtschaftliche Stabilität des Betriebs zu verbessern.
• Förderung der Kreislaufwirtschaft: Hanf ist eine Pflanze, die schnell wächst und viele Biomasse produziert. Dies macht sie zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Herstellung von erneuerbaren Energien und nachhaltigen Materialien. Die Legalisierung ermöglicht es Landwirten, an dieser Kreislaufwirtschaft teilzunehmen und alternative Einkommensquellen zu erschließen.


Die Legalisierung von Nutzhanf bietet daher Landwirten die Möglichkeit, neue
Einkommensmöglichkeiten zu erschließen und ihre landwirtschaftlichen Betriebe
vielfältiger zu gestalten.

Innovation in der Anbautechnologie
2. Innovation in der Anbautechnologie: Die Cannabisindustrie hat bereits dazu beigetragen, innovative Anbautechnologien zu entwickeln, wie z.B. Indoor- oder Gewächshausanbau. Diese Technologien könnten möglicherweise auf andere Pflanzenarten angewendet werden, was zu Effizienzsteigerungen und verbesserten Anbaumethoden führen könnte.

Grund: Ein Grund für die Innovation in der Anbautechnologie für die Nutzhanfindustrie liegt darin, dass sie bereits innovative Anbaumethoden entwickelt hat, wie den Indoor- oder Gewächshausanbau. Diese Technologien könnten möglicherweise auf andere Pflanzenarten angewendet werden, was zu Effizienzsteigerungen und verbesserten Anbaumethoden im Nutzhanfbereich führen könnte. Hier sind einige mögliche Gründe dafür:
1. Kontrollierte Umgebungsbedingungen: Indoor- und Gewächshausanbau bieten die Möglichkeit, Umweltbedingungen wie Temperatur, Licht, Feuchtigkeit und Luftqualität genau zu kontrollieren.
Diese Faktoren können auf die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzenart abgestimmt werden und ermöglichen so optimale Wachstumsbedingungen. Durch die Anpassung der Umgebungsbedingungen können Landwirte möglicherweise höhere Erträge erzielen und die Qualität der Nutzpflanzen verbessern.
2. Jahr-rund Anbau: Indoor- und Gewächshausanbau ermöglichen den Anbau von Nutzpflanzen unabhängig von den Jahreszeiten. Dadurch können Landwirte ihre Produktion konstant halten und eine kontinuierliche Versorgung der Märkte sicherstellen. Dies kann zu einer verbesserten Effizienz und Planbarkeit in der Nutzhanfindustrie führen.
3. Schutz vor Umweltfaktoren: Indoor- und Gewächshausanbau bieten Schutz vor extremen Wetterbedingungen, Schädlingen und Krankheiten. Die Möglichkeit, Nutzpflanzen in geschützten Umgebungen anzubauen, kann das Risiko von Ernteausfällen verringern und den Bedarf an Pestiziden reduzieren. Dies führt zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Produktion von Nutzhanf.
4. Verbesserte Ressourcennutzung: Durch den Einsatz von Indoor- und Gewächshausanbau können Ressourcen wie Wasser, Dünger und Energie effizienter genutzt werden. Durch den gezielten Einsatz dieser Ressourcen können Landwirte möglicherweise Kosten senken und nachhaltiger produzieren. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der innovativen Anbautechnologie des
Nutzhanfs könnten möglicherweise auf andere Pflanzenarten übertragen werden, um auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft effizientere Anbaumethoden zu entwickeln.
Die Innovation in der Anbautechnologie für die Nutzhanfindustrie hat bereits zu bahnbrechenden Entwicklungen geführt und könnte auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft zu Effizienzsteigerungen und verbesserten Anbaumethoden führen. Durch die gezielte Anpassung der Umgebungsbedingungen und den Einsatz moderner Technologien können Landwirte ihre Produktion optimieren und nachhaltiger gestalten.


Nachhaltige Produktion von Textilien
3. Nachhaltige Produktion von Textilien: Hanf ist eine sehr nachhaltige Faser, da der Anbau wenig Wasser, Pestizide und Herbizide erfordert. Die Legalisierung könnte zu einer verstärkten Produktion und Nutzung von Hanf als nachhaltigem Rohstoff für Textilien führen. Dies könnte dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Textilindustrie zu reduzieren.
Grund: Ein Grund, warum die nachhaltige Produktion von Textilien im Bereich Nutzhanf gefördert werden sollte, liegt in den umweltfreundlichen Eigenschaften von Hanffasern. Hier sind einige Punkte, die dies unterstreichen:

1. Geringer Ressourcenverbrauch: Der Anbau von Hanf erfordert im Vergleich zu anderen Faserpflanzen wie Baumwolle deutlich weniger Wasser. Hanf kann auch auf weniger fruchtbaren Böden angebaut werden und benötigt weniger Chemikalien wie Pestizide und Herbizide. Durch die Verwendung von Hanffasern in der Textilindustrie kann der insgesamt benötigte Wasserverbrauch
und der Einsatz von Chemikalien reduziert werden, was zu einer nachhaltigeren Produktion führt.
2. Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit: Hanffasern sind bekannt für ihre Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit. Kleidungsstücke aus Hanfgewebe halten länger und können über einen längeren Zeitraum hinweg getragen werden, was zu einer verringerten Notwendigkeit des Kaufs neuer Kleidungsstücke führt. Dies wiederum reduziert den Abfall in der Textilindustrie und unterstützt einen nachhaltigen Konsum.
3. Natürliche Abbaubarkeit: Im Gegensatz zu synthetischen Fasern sind Hanffasern biologisch abbaubar. Sie zersetzen sich natürlicherweise und tragen nicht zur wachsenden Menge an Textilabfällen in Deponien bei. Dies ist ein weiterer Umweltaspekt, der die Nutzung von Hanffasern in der Textilproduktion unterstützt.
4. Vielseitige Verwendung: Hanf kann nicht nur zu Textilien verarbeitet werden, sondern auch zu anderen nachhaltigen Produkten wie Papier, Bau- und Isoliermaterialien. Durch die Förderung des Hanfanbaus und der Nutzung in verschiedenen industriellen Sektoren kann die Nachfrage nach Hanf als nachhaltiger Rohstoff erhöht werden, was zu einer Reduzierung des ökologischen
Fußabdrucks der Textilindustrie beitragen kann.

Die Legalisierung von Hanfanbau und -nutzung könnte daher zu einer verstärkten Produktion und Nutzung von Hanf als nachhaltigem Rohstoff für Textilien führen. Dies könnte dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Textilindustrie zu reduzieren, indem Ressourcenverbrauch, Chemikalieneinsatz und Abfallproduktion verringert werden. Die Förderung nachhaltiger Produktion und die Verwendung von Hanffasern in der Textilindustrie sind daher wichtige
Maßnahmen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und eine nachhaltigere Wirtschaft zu fördern.


Schaffung neuer Arbeitsplätze
4. Schaffung neuer Arbeitsplätze: Mit der Legalisierung könnten sich neue Arbeitsplätze sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Textilindustrie eröffnen. Von der Aufzucht und Verarbeitung von Cannabis bis hin zur Herstellung und Vertrieb von Textilprodukten gibt es Potenzial für Beschäftigungswachstum.
Grund: Die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Nutzhanfbereich bietet der Bundesregierung mehrere Vorteile und ist ein Grund, warum sie diese Möglichkeit anstreben sollte. Hier sind einige Punkte, die dies unterstreichen:
1. Arbeitswachstum in der Landwirtschaft: Die Legalisierung von Nutzhanf würde zu einer erhöhten Nachfrage nach Anbauflächen und landwirtschaftlichen Arbeitskräften führen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Landwirtschaft könnte einen positiven Einfluss auf ländliche Gemeinden haben, indem sie Einkommensmöglichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten in diesen Regionen schafft.

2. Wachstum in der Verarbeitungsindustrie: Mit der Legalisierung könnten sich Möglichkeiten für die Verarbeitung von Nutzhanf eröffnen. Dies könnte zu neuen Arbeitsplätzen in Anlagen führen, in denen Hanf zu Fasern, Ölen und anderen Produkten verarbeitet wird. Das Wachstum dieser Industriezweige würde zu einer weiteren Diversifizierung der Wirtschaft beitragen und Arbeitsplätze schaffen.

3. Beschäftigung im Textilsektor: Die Verwendung von Hanffasern in der Textilindustrie bietet Potenzial für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Herstellung und der Vertrieb von Textilprodukten aus Hanf könnten zu einer wachsenden Nachfrage nach Fachkräften in diesem Sektor führen. Dies könnte zu einer Stärkung der heimischen Textilindustrie beitragen und deren
Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt steigern.

4. Förderung von grünen Arbeitsplätzen: Die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Nutzhanfbereich würde zur Förderung von grünen und nachhaltigen Arbeitsplätzen beitragen. Die Produktion und Verarbeitung von Hanf steht im Einklang mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung und einer ökologischen Wirtschaft. Neue Arbeitsplätze in diesem Bereich könnten dazu beitragen, die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben.
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Nutzhanfbereich würde nicht nur die
Beschäftigungsmöglichkeiten erhöhen, sondern auch zur Stärkung der Wirtschaft beitragen, die Diversifizierung der Landwirtschaft fördern und die Entwicklung einer nachhaltigeren und zukunftsfähigen Wirtschaft unterstützen. Es ist daher sinnvoll, dass die Bundesregierung die Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesem Bereich anstrebt.



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