Das vom Fachverband Hanftextilien vorgeschlagene Modell für eine regionale Förderung im Bereich Hanftextilien setzt darauf, die gesamte Wertschöpfungskette von Hanf – von der landwirtschaftlichen Produktion bis zur Textilverarbeitung – gezielt zu stärken und zu unterstützen. Im Zentrum stehen Maßnahmen, die die ökologischen und ökonomischen Potenziale von Hanf vollständig ausschöpfen, um eine nachhaltige, regionale Kreislaufwirtschaft zu schaffen und langfristig zu etablieren.
Ein zentraler Bestandteil ist die Förderung der regionalen Wertschöpfungskette, die sich auf mehrere Ebenen erstreckt. Landwirte erhalten beispielsweise Zuschüsse und Investitionshilfen, die ihnen den Anbau von Hanf und die Anschaffung spezieller Maschinen erleichtern. Damit soll die lokale Landwirtschaft gestärkt und das Interesse am Hanfanbau gefördert werden. Zudem werden regionale Verarbeitungsbetriebe subventioniert, sodass der Hanf vor Ort zu textilen Rohstoffen weiterverarbeitet werden kann.
Diese lokale Verarbeitung hilft, Transportwege zu verkürzen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Ergänzend wird der Vertrieb und die Vermarktung regional gefertigter Hanfprodukte durch die Unterstützung lokaler Einzelhändler und Manufakturen gefördert, um regionale Absatzmärkte zu stärken und kurze Lieferketten zu gewährleisten.
Direkten Förderung der Wertschöpfungskette
Neben der direkten Förderung der Wertschöpfungskette spielt der Aufbau eines regionalen Netzwerks und die Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren eine bedeutende Rolle. Das Modell setzt auf enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Verarbeitungsbetrieben und Einzelhändlern, um Synergien zu nutzen und die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette zu intensivieren. Finanzielle Anreize sollen insbesondere für Kooperationen geschaffen werden, die sich auf nachhaltige Verfahren in der Hanfverarbeitung spezialisieren und innovative Ansätze in der Textilproduktion umsetzen.
Eine digitale Plattform kann den Austausch erleichtern und Akteuren die Möglichkeit geben, Wissen und Best Practices zu teilen und gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung der Branche zu arbeiten.
Bildungs- und Sensibilisierungsprogramme
Bildungs- und Sensibilisierungsprogramme sind eine weitere tragende Säule der Förderung. Durch gezielte Schulungen für Landwirte und Verarbeitungsbetriebe sollen Kenntnisse über nachhaltigen Hanfanbau und umweltschonende Verarbeitungsmethoden vermittelt werden.
Um die breite Öffentlichkeit für die Vorzüge von Hanf zu sensibilisieren, werden zudem Informationskampagnen gestartet, die die ökologischen Vorteile von Hanfprodukten beleuchten und das Bewusstsein für die Vielseitigkeit dieses Rohstoffes stärken.
Die Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen ist ein weiterer Teil der Strategie, um Hanf als nachhaltigen Rohstoff in den Lehrplan zu integrieren und durch Forschungsprojekte weiter zu fördern.
Politische Unterstützung und der Abbau bürokratischer Hürden
Wichtige politische Unterstützung und der Abbau bürokratischer Hürden sind essenzielle Voraussetzungen für den Erfolg des Modells. Daher setzt das Fördermodell auf fortlaufenden Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, um den rechtlichen Rahmen für Hanfanbau und -verarbeitung optimal zu gestalten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, bürokratische Anforderungen zu reduzieren und den Marktzugang für Hanfprodukte zu erleichtern.
Finanzielle Unterstützung und Anreize
Finanzielle Unterstützung und Anreizprogramme sind ebenfalls zentrale Bestandteile des Modells. Neben Investitionszuschüssen, die dem Aufbau und der Modernisierung von Produktionsstätten zugutekommen, gibt es Prämien für Unternehmen, die nachhaltige und innovative Verfahren in der Hanftextilverarbeitung entwickeln. Zusätzlich sollen Forschungsgelder bereitgestellt werden, um wissenschaftliche Projekte zu unterstützen, die neue Anbau-, Verarbeitungs- und Verwertungsmethoden für Hanf untersuchen und weiterentwickeln.
Erfolg der Förderung
Um den Erfolg der Förderung messbar zu machen, wird im Modell ein Monitoring- und Evaluierungssystem eingeführt. Nachhaltigkeitsindikatoren helfen dabei, die Umwelt- und Wirtschaftseffekte der Fördermaßnahmen zu überprüfen. Jährliche Berichte ermöglichen es, die Ziele der Förderung zu evaluieren und die Maßnahmen bei Bedarf anzupassen.
Dieses Fördermodell für Hanftextilien zielt darauf ab, durch die Stärkung lokaler Akteure und die Förderung nachhaltiger Verfahren eine zirkuläre, ressourcenschonende Hanftextilwirtschaft zu schaffen. Damit bringt es sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile und unterstützt die Stabilität und Widerstandskraft der regionalen Wirtschaft langfristig.